Unbezahlbares Engagement für die Gesellschaft
Ohne die vielen Frauen und Männer, die in Deutschland ein Ehrenamt ausüben, wäre unsere Gesellschaft nicht denkbar. Das hat einst Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl gesagt. Und diesen Worten schloss sich Landrat Wilhelm Schneider an, der Frauen und Männer des BRK und des THW seitens des Landkreises ehrte, die 25, 40, 50 und gar 60 ehrenamtlich tätig sind.
HASSFURT - Freiwillig für eine gute Sache einzutreten setze Begeisterung, Motivation und Gestaltungsfreude voraus, sagte der Landrat und BRK-Kreisvorsitzende bei einer Feierstunde im Rotkreuzhaus Haßfurt. „Das Wissen, etwas Gutes, etwas Wichtiges geleistet zu haben, Menschen zu helfen und sogar in Notlagen beizustehen, das ist die Hauptmotivation für ihr freiwilliges Tun“, so Schneider.
Wie wichtig diese vielseitigen ehrenamtlichen Aufgaben und Bereiche der Hilfsorganisationen sind, habe man in der Vergangenheit mehrfach miterlebt. Der Landrat erinnerte an Corona, die Flutkatastrophe im Ahrtal, der Krieg in der Ukraine, die Erdbeben in der Türkei. Es waren die Helferinnen und Helfer der Hilfsorganisationen, die mit ihrer Organisation in den Einsatz gefahren sind, um Menschen in einer außergewöhnlichen Notlage zu helfen. „Dafür wurden sie ausgebildet und haben ihre Freizeit in Schulungen investiert, um in solch außergewöhnlichen Situationen adäquate Hilfe leisten zu können.“
Auch hier vor Ort im Landkreis bei sanitätsdienstlichen Absicherungen von Großveranstaltungen, bei der Blutspende, beim Schwimmbaddienst, bei Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung, in den Schnelleinsatzgruppen des Bayerischen Roten Kreuzes zu Lande oder im Wasser, ob bei Technischer Hilfe im Bereich der Infrastruktur, der Gefahrenabwehr oder im Umweltschutz, bei der Errichtung und Einrichtung von Notunterkünften oder der Verpflegung und Betreuung von Einsatzkräften - diese und noch viel mehr Tätigkeiten leisten die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer nach Schneiders Worten außerhalb des Rampenlichts der Öffentlichkeit. Für diese wertvolle Arbeit sprach er den Geehrten seinen persönlichen Dank aus, ebenso den der Bevölkerung des Landkreises.
Mit ihrem Engagement nähmen die Ehrenamtlichen eine wichtige Vorbildfunktion in der Öffentlichkeit ein, sie gäben dem bürgerschaftlichem Engagement ein Gesicht. Für die Zukunft sei es umso wichtiger, vor allem Kinder und Jugendliche für die Mithilfe und Mitarbeit zu motivieren, um die vielen Aufgaben erfüllen zu können.
Bei der Ehrung wurden das Ehrenzeichen des Freistaates Bayern am Bande in Silber für 25 Jahre, in Gold für 40 Jahre und das Große Ehrenzeichen für 50 Jahre überreicht. Die Mitglieder des BRK-Kreisverbandes erhielten neben der staatlichen Auszeichnung auch die BRK-Ehrennadel in Silber bzw. Gold.
Geehrt wurden folgende ehrenamtliche Helferinnen und Helfer:
Technisches Hilfswerk Haßfurt:
Nicki Köth aus Haßfurt (25 Jahre) und Martin Jung aus Eltmann (40 Jahre).
Bayerisches Rotes Kreuz:
Für 25 Jahre:
Elisabeth Feser (Bereitschaft Haßfurt 2), Sigrid Weiß (Bereitschaft Untermerzbach), Eugen Matern (Wasserwacht-Ortsgruppe Sand/Zeil) und Matthias Benkert (WW OG Haßfurt).
Nicht teilnehmen konnten: Kerstin Skaberna (Bereitschaft Hofheim/Königsberg), Uwe Bayer (Bereitschaft Untermerzbach), Dieter Steppert (WW OG Sand/Zeil), Miriam Krause (WW OG Haßfurt), Birgit Schwabe (Bereitschaft Memmelsdorf), André Zoeller (Bereitschaft Hofheim/Königsberg), Ingo Stöhlein (Bereitschaft Haßfurt 1) und Bernhard Streck (WW OG Hofheim).
Für 40 Jahre:
Antonie Bergmann, Manfred Bergmann, Thomas Lauer (alle WW OG Sand/Zeil), Jürgen Käßer (WW OG Ebern), Waldemar Zertisch (Bereitschaft Hofheim/Königsberg), Markus Roth, Roland Krapf (beide Bereitschaft Haßfurt 1) und Konrad Appel (Bereitschaft Untermerzbach).
Nicht teilnehmen konnten: Brigitte Streng (Bereitschaft Untermerzbach), Christiane Schöller (WW OG Hofheim) und Ruth Schmitt (Bereitschaft Hofheim/Königsberg).
Für 50 Jahre:
Petra Schmitt (WW OG Hofheim/Königsberg), Norbert Viernekes (WW OG Haßfurt) und Peter Kachelmaier (Bereitschaft Untermerzbach).
Nicht teilnehmen konnten: Jürgen Sieber (Bereitschaft Hofheim/Königsberg) und Heinz Vogt (Gemeinschaft Wohlfahrt und Sozialarbeit).
Für 60 Jahre:
Christa Meinlschmidt (Bereitschaft Hofheim/Königsberg).
Sie wurden am 28. September 1942 geboren und ist seit 15. Juni 1962 aktives Mitglied der BRK-Bereitschaft Hofheim/Königsberg. Nach Abschluss ihrer Grundausbildungen absolvierte sie 1967 die Schwesternhelferinnenausbildung. 1973 wurden sie zur Ausbilderin für „Krankenpflege in der Familie“ ausgebildet. Fast 30 Jahre lang hat Meinlschmidt im Auftrag des Roten Kreuzes Bürgerinnen und Bürger in diesem für die Gemeinschaft so wichtigen Bereich ausgebildet. Unzählige Lehrgänge hat sie abgehalten, um Familienangehörigen den richtigen Umgang mit dem Pflegebedürftigen zu lehren.
Ebenso auf ein offenes Ohr ist der BRK-Kreisverband bei der Seniorin gestoßen, als er im Jahr 1999 ein Rotkreuzmuseum im Goßmannsdorfer Tor in Hofheim eingerichtet hat. Mit viel Liebe zum Detail, mit Hingabe, einem großen Wissen um die Rotkreuzarbeit und einem extremen Zeitaufwand übernahm sie nach Worten von Landrat Wilhelm Schneider zusammen mit Lydia Rath aus Hofheim die Aufgabe der Leitung und erschuf ein Museum über die Geschichte der Rotkreuzarbeit im Wandel der Zeit. Christa Meinlschmidt wurde für 60 Jahre Ehrenamtstätigkeit mit DRK-Ehrennadel in Gold beim Bayerischen Roten Kreuz ausgezeichnet.
Text: Michael Will