Tag der offenen Tür großer Erfolg
Haßfurt (ger) Den Weltrotkreuztag am 8. Mai nahm das Bayerische Rote Kreuz Kreisverband Haßberge zum Anlass, sein neues Verwaltungsgebäude einzuweihen und sich mit all seinen Diensten beim „Tag der offenen Tür“ der Bevölkerung zu präsentieren. Das bunte Programm, an dem 200 ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter zusammenarbeiteten, fand regen Zuspruch.
Den ganzen Nachmittag konnten sich die Besucher davon überzeugen, dass das BRK Haßberge sehr vielfältige Aufgaben im Rettungsdienst, in der Wasserwacht und im sozialen Bereich wahrnimmt. Die gewachsenen Anforderungen, denen sich 17 hauptamtliche und 150 nebenamtliche Mitarbeiter, 14 Auszubildende und Praktikanten, 13 Zivildienstleistende sowie 1.500 ehrenamtlich Aktive stellen, erforderten schließlich auch ein neues Verwaltungsgebäude.
Welche Aufgaben hinzukamen, seit das BRK 1990 den vorderen Teil des Grundstücks in der Industriestraße erworben und bebaut hatte, skizzierte der 1. stellvertretende Vorsitzende Reinhold Nastvogel bei der Einweihungsfeier. Dazu zählen unter anderem die Mittagsbetreuung an verschiedenen Schulen, die Betreuung an offenen Ganztagesschulen, der landkreisweite Ausbau der Sozialstation mit Pflegestützpunkten in Haßfurt, Königsberg, Hofheim, Ebern und Eltmann, die Jugendsozialarbeit an Schulen und die Gründung einer Produktionsschule. „Derzeit werden der Rettungsdienst, der Fahrdienst und die Produktionsschule für die Zertifizierung nach DIN ISO vorbereitet“, so Nastvogel. „Gleichzeitig wird der Bereich Katastrophenschutz auf das neue Schnelleinsatzgruppen-Konzept umgestellt und die Psychosoziale Unterstützung für Betroffene nach einem traumatischen Ereignis aufgebaut.“ Dass der Kreisverband 2007 den hinteren Teil des Grundstücks mit dem Wohnhaus habe erwerben und umbauen können, sei ein Glücksfall gewesen. 265.00 Euro habe der Umbau zum Verwaltungsgebäude gekostet. Ohne das außerordentliche Engagement mit 6.000 freiwilligen Arbeitsstunden der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter wäre die Einhaltung des Budgets aber nicht möglich gewesen. „Dafür und für den Einsatz bei der Entwicklung unseres Kreisverbandes in den 20 Jahren spreche ich allen Beteiligten meinen herzlichen Dank aus“, sagte Nastvogel.
Auch in den Grußworten der Gäste kam der Dank an alle Mitarbeiter und an den jetzigen Kreisgeschäftsführer Dieter Greger, dem Weitsinn, Kontinuität, Beharrlichkeit und Verlässlichkeit attestiert wurde, zum Ausdruck. Der 1. Polizeihauptkommissar Kurt Förg betonte, dass die Leistungen von der Öffentlichkeit nicht bezahlt werden könnten. „Werden Sie alle Mitglied in einer Hilfs- und Rettungsorganisation“, rief er die Anwesenden auf. „Das ist wie eine kleine Lebensversicherung.“ Die Polizei arbeite gut mit dem BRK zusammen und werde dies auch beim Verkehrs- und Sicherheitstag des Polizeipräsidiums Würzburg am Sonntag, 4. Juli, in Haßfurt demonstrieren.
„Der Landkreis und seine Bürger profitieren seit vielen Jahren von den verschiedensten Diensten des BRK“, stellte der stellvertretende Landrat Siegmund Kerker fest und beglückwünschte den Kreisverband zu seiner außerordentlichen Entwicklung. Dekan Jürgen Blechschmidt gratulierte auch im Namen des Dekans Joachim Morgenroth zur Einweihung. „Das Rote Kreuz ist keine Ableitung vom christlichen Kreuz, aber man kann es hineinlegen.“ Denn es gebe eine große Schnittmenge zwischen der Arbeit der Kirchen und des BRK, die zum Wohl der Menschen zusammen arbeiteten.
Direktor Reinhold Dietsch vom BRK - Bezirksverband Unterfranken zeigte sich begeistert von der Entwicklung des Kreisverbandes Haßberge und zeigte ebenfalls Parallelen zwischen dem christlichen und dem Roten Kreuz auf. „Alles, was wir tun, ist für die Menschen, die das christliche Kreuz und das Rote Kreuz als Hoffnung sehen.“ Der Gründer des Roten Kreuzes, Henry Dunant, hätte sicher Freude an seinem Werk, wie es in den Haßbergen fortgesetzt werde. Der Bauingenieur Rainer Kitzinger übergab schließlich den symbolischen Schlüssel an den Kreisgeschäftsführer Dieter Greger bevor Pfarrerin Doris Otminghaus und Pfarrer Stephan Eschenbacher die neuen Räumlichkeiten segneten.
Bericht von Ulrike Langer