Kennen lernen, um voneinander zu lernen
Internationaler Rotkreuz-Austausch in Haßfurt: Eine Delegation der städtischen Rot-Kreuz-Gesellschaft aus Zagreb, die Teil des kroatischen Roten Kreuzes ist, besuchte kürzlich ein Wochenende lang den Landkreis Haßberge. Die Rotkreuzler aus Kroatien waren zu Gast beim BRK-Kreisverband Haßberge, um sich über die Leistungsfähigkeit und die Ausrüstung des Bayerischen Roten Kreuzes zu informieren und um Gespräche über einen möglichen Austausch zu führen.
HASSFURT - Mit dabei waren von kroatischer Seite der Direktor Petar Penava, der stellvertretende Direktor Ivica Golubic, der Leiter Logistik und Katastrophenschutz, Ante Mlinaric und der Leiter Technik und Sicherheit, Goran Gosaric. Betreut wurde die Delegation von deutscher Seite vom Ehepaar Kerstin und Dr. Sven Skaberna (Fachdienstleitung Psychosoziale Notfallversorgung im BRK-Kreisverband Haßberge).
Nach der Anreise am Freitag bestand für die kroatische Delegation die Gelegenheit, bei einem gemeinsamen Abendessen sich mit Kreisbereitschaftsleiter Stefan Funck, dem stellvertretenden Kreisbereitschaftsleiter Dieter Kirstner und dem Fachdienstleiter „Information und Kommunikation“ (IuK), Christian Krämer, auszutauschen. Die kroatischen Rotkreuz-Kollegen waren sehr daran interessiert zu erfahren, wie das BRK organisiert ist und wo Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten bestehen.
Der Samstag, 28. Mai, stand ganz im Zeichen der Veranstaltung „Herzklopfen – 75 Jahre Bayerisches Jungendrotkreuz“ auf dem Markplatz in Haßfurt. Dort konnte die kroatische Delegation Einheiten der Wasserwacht, der SEG Behandlung, der IuK und weitere Rotkreuz-Einheiten und –Aufgaben kennen lernen und deren Ausrüstung besichtigen. In diesem Rahmen konnten die Kroaten auch den Vizepräsidenten des BRK, Andreas Krahl, den Landrat des Landkreises Haßberge, Wilhelm Schneider, und auch BRK-Bezirksgeschäftsführer Harald Erhard kennen lernen. Alle zeigten sich begeistert vom Interesse der kroatischen Delegation und von der Idee einer internationalen Kooperation.
Im BRK-Mehrgenerationenhaus gab es neben Kaffee und Kuchen auch intensive Gespräche mit BRK-Kreisgeschäftsführer Dieter Greger. Beeindruckt vom Engagement der Rotkreuzler aus den Haßbergen gab es dann auch die Gegeneinladung für eine Delegation des BRK-Kreisverbandes Haßberge, im Herbst dieses Jahres eine große Katastrophenschutz-Übung in Zagreb zu beobachten und die Details für eine weitere Zusammenarbeit zu erörtern. Vor allem im Bereich Katastrophenschutz und Jugendarbeit wird großes Potential für einen Austausch gesehen, da das Rote Kreuz in Zagreb auch über entsprechende Infrastrukturen verfügt, zum Beispiel Rotkreuz-Häuser auf dem Berg Sljeme bei Zagreb und in Novi Vinodolski an der Küste.
Nach einem gemeinsamen Frühstück am Sonntag mit Kreisbereitschaftsleiter Stefan Funck und der Leiterin der Servicestelle Ehrenamt, Ingrid Böllner, sowie einer anschließenden Besichtigung der Rettungswache Haßfurt traten die kroatischen Kollegen dann die Heimreise an.
Der Kontakt zu den Kroaten kam durch das Ehepaar Skaberna zustande. Dr. Sven Skaberna - gebürtig aus Zagreb und in Nürnberg aufgewachsen - hat mit seiner Ehefrau Kerstin, beide langjährige Mitglieder im BRK-Kreisverband Haßberge, im Rahmen einer privaten Spendenaktion für Geflüchtete aus der Ukraine den Kontakt zum Roten Kreuz Zagreb knüpfen können. Motiviert durch das persönliche Kennenlernen vor Ort, folgte eine Einladung nach Franken, um den Kontakt zu vertiefen. Während des Besuchs wurde durch das Ehepaar Skaberna abwechselnd in deutscher, englischer und kroatischer Sprache die Verständigung untereinander unterstützt.
Text: Sven Skaberna