Dem BRK helfen, helfen zu können
Ohne Menschen von nebenan, die sich ehrenamtlich engagieren, würde unsere Gesellschaft nicht funktionieren. Umso wichtiger ist die Wertschätzung gegenüber diesen Frauen und Männern, die im Sportverein, bei der Feuerwehr oder in der Nachbarschaftshilfe unentgeltlich Dienst am Nächsten und somit für uns alle leisten. Nicht anders ist das beim Bayerischen Roten Kreuz. Hier engagieren sich im BRK-Kreisverband Haßberge rund 1700 Ehrenamtliche für die gute Sache und unterstützen die über 500 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter täglich. Für die Ausbildung und Ausrüstung der Ehrenamtlichen, für die Ausstattung von Einsatzfahrzeugen und unzählige soziale Aufgaben muss der Kreisverband die finanziellen Grundlagen bereitstellen. Auch hier gilt: Ohne die Unterstützung der Einwohner des Landkreises könnten viele wichtige Angebote nicht finanziert werden. Denn den Großteil der dafür notwendigen Ausgaben muss der Kreisverband aus eigenen Mitteln aufbringen, Förderung von öffentlicher Hand gibt es längst nicht für alle Arbeitsfelder. Nur ein Beispiel macht BRK-Kreisgeschäftsführer Dieter Greger deutlich: „Die Ausbildung eines Rettungssanitäters, der sich in seiner Freizeit ehrenamtlich im Rettungsdienst engagiert, kostet rund 7500 Euro.“ Die Ehrenamtlichen bringen dafür einen hohen persönlichen Einsatz, denn berufsbegleitend dauert es meist ein Jahr oder länger, bis jemand hier die Abschlussprüfung ablegen kann. Unzählige Angebote muss der Kreisverband finanziell selbst schultern. Deshalb sind neben den 1700 Ehrenamtlichen, die aktiv anpacken, ebenso Fördermitglieder eine wichtige Stütze für die Arbeit des BRK, sagt Greger. „Wir freuen uns über jede Bürgerin und jeden Bürger, der uns zur Erfüllung unserer Aufgaben mit einem jährlichen finanziellen Beitrag unterstützt.“ Damit die umfangreiche Dienstleistungspalette des Kreisverbandes als Hilfsorganisation und Wohlfahrtverband auch künftig erhalten werden kann, wirbt der Kreisverband seit dem 8. Mai im Landkreis um neue Fördermitglieder.
HASSFURT / EBERN - Dafür arbeitet das Rote Kreuz mit einer Fundraising-Gruppe für Non-Profit-Organisationen zusammen. Am Montag wurde dafür der Startschuss gegeben. Die Mitgliederwerbe-Aktion läuft aktuell hauptsächlich im Bereich der Städte Haßfurt und Ebern für die nächsten drei bis vier Wochen. Mehrere Helfer sind unterwegs und werben für die gute Sache des BRK. Sie haben entsprechende Ausweise bei sich und können ihre Legitimation durch den BRK-Kreisverbandes nachweisen. Wer Rückfragen hat, kann sich auch telefonisch mit dem Kreisverband in Verbindung setzen. Hier gibt Sachbearbeiterin Isabell Polster von der Fördermitgliederverwaltung unter Tel. 09521/9550-190 gerne Auskunft.
Eine Mitgliedschaft beim Roten Kreuz hat für Bürgerinnen und Bürger selbstredend ganz praktische und im Notfall unbezahlbare Vorteile, wie Isabell Polster und ihre Kollegin Diana Gericke beim Start der Aktion deutlich machten. So wird jedes Mitglied bei schwerer Erkrankung oder Verletzung im Bedarfsfall vom Roten Kreuz durch den Flugdienst von jedem Punkt der Erde in die Heimat zurückgeholt, wenn dafür medizinische Gründe vorliegen. Auch Inlandsrückholungen sind inbegriffen. Durch die Mitgliedschaft ist zudem die ganze Familie (Ehegatten, Lebenspartner und Kinder im Kindergeldbezug) versichert. Ebenso kann auch im Todesfall eine Rückholung aus dem Ausland erfolgen. Des Weiteren kümmert sich das BRK um die Betreuung und Rückholung mitgereister Kinder und hilfsbedürftiger Angehöriger.
Wer eine Mitgliedschaft ab 50 Euro Jahresbeitrag abschließt, kann quasi gleich doppelt und unmittelbar profitieren, wie Kreisgeschäftsführer Dieter Greger deutlich macht: Dafür darf das neue Mitglied kostenlos an einem Erste-Hilfe-Kurs teilnehmen und kann so seine Kenntnisse in lebensrettenden Handgriffen auffrischen. Der Kurs hat einen Gegenwert von 50 Euro. Zudem gilt jede Beitragszahlung gegenüber dem Finanzamt als Spende.
Die Einnahmen aus den Fördermitgliedschaften kommen vollends den Bereichen der Hilfsorganisation und der sozialen Arbeit des Wohlfahrtsverbandes zugute, in denen sich Haupt- und Ehrenamtliche engagieren, wie beispielsweise den Gemeinschaften (Bereitschaften, Wasserwacht, Jugendrotkreuz sowie Wohlfahrt und Sozialarbeit), ebenso der Rettungshundestaffel oder den freiwillig Engagierten im Mehrgenerationenhaus in Haßfurt.
Selbstverständlich ist das BRK im Katastrophenschutz für den Landkreis verlässlicher Partner, so Greger. Die Dienstleistungen des Kreisverbandes umfassen zudem beispielsweise auch die Breitenausbildung der Bevölkerung in Erster Hilfe, Schwimmkurse der Wasserwacht für Kinder, den Wasser-Rettungsdienst, den Menü-Service „Essen auf Rädern“, den Hausnotruf und den Behindertenfahrdienst. Hinzu kommen vielfältige Beratungs- und Betreuungsstrukturen für Familien, Kinder und Jugendliche, die Migrations-, Mutter-Vater-Kind-Kur-Beratung, Maßnahmen zur Familienzusammenführung, der Second-Hand-Kleiderladen, die Jugendsozialarbeit an Schulen sowie schulische und außerschulische Kinderbetreuung.
Wichtiger Bestandteil der Rotkreuzarbeit im Landkreis sind des Weiteren vielfältige Angebote für Familien, Kinder und Jugendliche im Mehrgenerationenhaus am Haßfurter Marktplatz, das jede Woche insgesamt 65 Stunden bis in den Abend hinein durch die Unterstützung von Haupt- und Ehrenamtlichen geöffnet ist und Menschen von Kindesbeinen an bis ins hohe Alter zur Seite steht.
Ebenso bedeutsam für die Bevölkerung sind der Rettungsdienst und die Sozialstation für unmittelbare Hilfe bei medizinischen Notfällen und Pflegedienstleistungen. Die Liste ließe sich lange fortsetzen, wie der Kreisgeschäftsführer beim Blick auf die Dienstleistungspalette sagt. „Wir haben im Landkreis als Rotes Kreuz einen überaus guten Namen und erfahren von den Bürgern viel Unterstützung. Dafür sind wir dankbar, das macht uns stolz und dafür arbeiten wir jeden Tag hochengagiert.“
Stets ist der BRK-Kreisverband bemüht, sich weiter zu entwickeln und Bedarfen gerecht zu werden. So wird im dritten Quartal 2023 in Untersteinbach (Gemeinde Rauhenebrach) eine Tagespflege eröffnet, die zunächst mindestens 15 Plätze bietet.
Nicht zuletzt wird demnächst in Haßfurt der Spatenstich für den so dringend notwendigen Neubau einer Mehrzweckhalle (Industriestraße 16) für den Katastrophenschutz, der Unterbringung von Einsatzfahrzeugen für die ehrenamtlichen Schnelleinsatzgruppen sowie für den BRK-Fahrdienst erfolgen. Die rund 1000 Quadratmeter große Halle schlägt mit rund 700.000 Euro Investitionskosten zu Buche. Auch in Ebern werden neue Unterstellplätze geschaffen. Ein Nebengebäude am Rotkreuzhaus – das ehemalige Trafohäuschen der Bundeswehr – wird zu einer Garage umgebaut, in der dann Einsatzfahrzeuge der BRK-Bereitschaft Ebern sowie der Rettungshundestaffel Platz finden werden.
Alle neuen Fördermitglieder erhalten auf dem Postweg eine Bestätigung seitens des Kreisverbandes über ihre Mitgliedschaft sowie einen Mitgliedsausweis. „Wir danken allen Bürgern, die uns in unserer Arbeit unterstützen und uns den Rücken stärken“, so der Kreisgeschäftsführer. „Bleiben Sie uns recht lange treu, wir brauchen Sie!“
Autor: Michael Will