„Wer anderen eine Blume sät, blüht selbst auf“
Im Rahmen einer Feierstunde konnten dieses Jahr zum 13. Mal sieben Sprachbegleiterinnen und Sprachbegleiter des Sprachförderprojekts an der Grundschule Haßfurt ihre Zertifikate entgegennehmen. Erfolgreich stellten sie sich im Schuljahr 2021/2022 der anspruchsvollen Aufgabe, Grundschülern mit Migrationshintergrund und Fluchtgeschichte die deutsche Sprache und Kultur zu vermitteln und näher zu bringen.
HASSFURT - Das Sprachförderprojekt wurde 2007 vom Staatlichen Schulamt zusammen mit dem Rotary Club Haßberge und der Grundschule Haßfurt ins Leben gerufen. Es befindet sich unter der Trägerschaft des Bayerischen Roten Kreuzes Haßberge, das auch für die Mittags- und Ganztagsbetreuung an der Grundschule zuständig ist.
Die langjährige Leiterin des vom Rotary Club Haßberge finanzierten Projekts, Carina Schwert-Kirchner, führte durch die Feierstunde und hielt Rückblick auf ein erfolgreiches Schuljahr. Leider konnte auch in diesem Schuljahr coronabedingt die Förderung der Kinder der ersten bis zur vierten Klasse nur durch interne Kräfte der BRK-Mittagsbetreuung erfolgen. Die Förderstunden wurden von einer Berufspraktikantin, einer dualen Studentin für Soziale Arbeit sowie von Begleitpraktikantinnen der Fachakademie für Sozialpädagogik Haßfurt durchgeführt.
Alle Verantwortlichen bedauerten es sehr, dass sie aufgrund der durch Corona verursachten Einschränkungen nicht mit der Dr.-Auguste-Kirchner-Realschule und der Albrecht-Dürer-Mittelschule in Haßfurt zusammenarbeiten konnten und sie diese Zusammenarbeit sehr vermisst haben. Carina Schwert-Kirchner hofft jedoch, dass diese fruchtbare Zusammenarbeit im kommenden Schuljahr wieder wie gewohnt aufgenommen werden kann.
Umso wertvoller und wichtiger war jede geleistete Stunde, in der den Kindern nach Homeschooling und eingeschränktem Schulbesuch viele Förderinhalte nahegebracht werden konnten. Carina Schwert-Kirchner betonte, dass die coronabedingte Isolation bei den Kindern besonders in Bezug auf die sprachliche Entwicklung Spuren hinterlassen habe. Deshalb sei es so erfreulich, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BRK-Mittagsbetreuung an der Grundschule Haßfurt immer wieder neue Ideen und Impulse in das Projekt einbringen.
Sie greifen das diesjährige Motto des Rotary Clubs „Engagieren – Leben verändern“ durch ihren Einsatz auf und inspirieren ihre kleinen Schützlinge. Sie säen und die strahlenden Kindergesichter nach einer begeisternden Förderstunde lassen ahnen, dass viel dazu beigetragen wurde, dass die „Blumen“ ganz sicher aufblühen werden.
Schwert-Kirchner bedankte sich auch bei Gisela Schott, Rektorin der Grundschule Haßfurt, und beim gesamten Lehrerkollegium dafür, dass die Förderung unter anderem wieder in den Klassenzimmern der Grundschule stattfinden konnte.
Vorrangig wurden Kinder mit Migrationshintergrund und Fluchtgeschichte seit 2016 aus Syrien gefördert. In diesem Jahr konnten zudem 24 Kinder aus Polen, Äthiopien, Amerika, Montenegro, Albanien, Irak, Russland, Tunesien und Argentinien gefördert und unterstützt werden. Carina Schwert-Kirchner gab auch einen Ausblick auf die bevorstehenden Herausforderungen, verursacht durch den Krieg in der Ukraine, vor die ihr Team, Schulen und Lehrkräfte gestellt werden.
Der Höhepunkt für die Migrationskinder im Schuljahr 2021/2022 war ein gemeinsamer Kinobesuch mit dem Rotary Club Haßberge im April im Kino in Zeil, bei dem 23 Kinder den Film „Der Wolf und der Löwe“ anschauen durften. Schwert-Kirchner dankte dem Rotary Club für das Ermöglichen dieses schönen Ausflugs.
Auch wenn die Feierstunde nur in kleinem Kreis stattfinden konnte, war es eine sehr gelungene Würdigung des Projekts, in der die Sprachförderschüler stolz ihre Zertifikate über die abgeleisteten Förderstunden von der amtierenden Präsidentin des Rotary Clubs Haßberge, Carin Braterschowsky-Handwerker, der ehemaligen Präsidentin Genoveva Milewski und Schulamtsdirektorin Claudia Schmidt, entgegennehmen konnten.
Autor: Anja Lindner