Gesund und fit durch den Kita-Alltag
Die Verpflegung ihrer Kinder ausgewogen und abwechslungsreich zu gestalten, ist für viele Eltern immer wieder eine Herausforderung. Wie das gelingen kann, das haben Eltern jetzt in der BRK-Kindertagesstätte „Unter der Burg“ in Königsberg erfahren.
KÖNIGSBERG - Mit einem ganzen Maßnahmenpaket aus verschiedenen Ernährungs- und Bewegungsangeboten möchte ein neues staatliches Angebot des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Schweinfurt Familien unterstützen, eine ausgewogene Ernährung und mehr Bewegung im Alltag umzusetzen. Mit dem Angebot „Komm, wir frühstücken!“ startete die Maßnahmenreihe kürzlich, wie Bettina Klebrig, Leiterin der BRK-Kita, mitteilt. Dazu kam eine Vertreterin des Amtes in die Kita und informierte Eltern über Möglichkeiten, wie für Kinder beispielsweise ein schmackhaftes und nahrhaftes Frühstück zubereitet werden kann und wie kindgerechte Mahlzeiten aussehen.
Für die Mädchen und Jungen gab es eine Brotzeitbox, die Eltern künftig mit ausgewogenen Zwischenmahlzeiten für den Kita-Alltag zuhause befüllen können. Dafür sind keine aufwändigen Rezepturen erforderlich, gesunde Ernährung und die richtigen Portionsgrößen für Kinder in diesem Alter können in aller Regel mit wenig Aufwand zusammengestellt werden.
„Unser Bestreben ist es, junge Familien möglichst früh zu erreichen und ihnen ganz konkrete, praktische Impulse für die Übertragung des oft schon vorhandenen Wissens in den Alltag zu geben“, betont Michaela Mantel vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Mit der Aktion „Gesund und fit im Kinder-Alltag“ und dem Modul „Gesundes Frühstück“ sind die Eltern nunmehr also bestens gerüstet, wenn es darum geht, mehr Abwechslung in die Brotzeitbox der Kinder zu bringen und haben wertvolle Hinweise zur Zubereitung erhalten. Zudem sind sie über die Produktgruppe der Kinderlebensmittel und ihre Zusammensetzung informiert worden.
Der Schwerpunkt einer Brotzeit liegt auf Obst und Gemüse, weiß Michaela Mantel vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Schweinfurt. Geeignet sind alle Obst- und Gemüsearten, je nach Saison. Gemüse und Hülsenfrüchte können auch zusätzlich als vegetarischer Brotaufstrich eingesetzt werden. Vorsicht gilt unter anderem bei (Erd-)Nüssen, kleinen Oliven oder kleinen Weintrauben, sie können bei Kindern in die Luftröhre verschluckt werden (Erstickungsgefahr). Zudem sollten keine rohen Sprossen mitgeben werden; hier droht die Gefahr von Lebensmittelinfektionen.
Zu jeder Brotzeit gehört zudem ein Getränk, energiefrei oder energiearm, beispielsweise Trinkwasser, Mineralwasser, ungesüßter Kräuter- oder Früchtetee oder Fruchtsaftschorle. Häufig sollten sich in der Brotzeitbox Getreideprodukte wie Brot, Brötchen, Brezel, Zwieback, Knäckebrot, ungesüßtes Müsli und ungesalzene Cräcker befinden - am besten als Vollkornprodukte.
Empfohlen werden zudem auch Milchprodukte wie Schnittkäse oder Frischkäse mit maximal 30 Prozent Fett, Joghurt und Milch mit maximal 3,8 Prozent Fett, Quark-Dip und Fruchtquark aus Speisequark mit maximal fünf Prozent Fett. Rohmilch, Weichkäse aus Rohmilch, Weichkäse mit Rot- oder Gelbschmiere wie z. B. Harzer Käse oder Limburger sollten tabu sein, ebenso wie Wurst. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt keine Wurst zur Brotzeit mitzugeben. Fleisch und Wurst könnten demnach Bestandteil der Mittags- bzw. Abendmahlzeit sein. Ebenfalls gehören nach Worten der Fachleute keine Süßigkeiten, süßes Gebäck, Schokoriegel, Schokocreme, stark gesüßter Joghurt, Limonaden und Fruchtsäfte in die Brotzeitbox.
Wichtig zu wissen: Kinder mögen Farben und lieben es bunt, auch in der Brotzeitbox. Kinder fassen Lebensmittel gerne an, deshalb kommt Obst und Gemüse als Fingerfood oder im „kleinen Format“ als Mini-Karotte oder Mini-Gurke besonders gut an. Die Brotzeit wird eher gegessen, wenn Kinder in die Auswahl einbezogen und ihre Wünsche berücksichtigt werden. Als Getränk reicht Wasser oder ungesüßter Kräuter oder Früchtetee völlig aus. Ein Glas Fruchtsaft oder Smoothie zählt als Obstportion und nicht als Getränk. Das gleiche gilt für Milch, sie ist ebenfalls nicht als Durstlöscher geeignet.
Text: Michael Will