75 Jahre JRK: Die Gesellschaft jeden Tag ein bisschen besser machen
Mit 75 Jahren zählt das Bayerische Jugendrotkreuz (JRK) noch lange nicht zum alten Eisen. Bei einem Informations- und Festtag präsentierte sich die Nachwuchsorganisation des BRK jugendlich frisch und voller Elan. Für Kinder und Jugendliche die perfekte Gelegenheit, vielleicht erstmals mit dem Roten Kreuz in Kontakt zu kommen. Nicht wenige, die vor vielen Jahren zum JRK kamen, sind dem Roten Kreuz treu geblieben und haben hier entweder ihre berufliche Zukunft gefunden oder engagieren sich in vielfältiger Weise ehrenamtlich.
HASSFURT - Mit 75 Jahren zählt das Bayerische Jugendrotkreuz (JRK) noch lange nicht zum alten Eisen. Bei einem Informations- und Festtag präsentierte sich die Nachwuchsorganisation des BRK jugendlich frisch und voller Elan. Für Kinder und Jugendliche die perfekte Gelegenheit, vielleicht erstmals mit dem Roten Kreuz in Kontakt zu kommen. Nicht wenige, die vor vielen Jahren zum JRK kamen, sind dem Roten Kreuz treu geblieben und haben hier entweder ihre berufliche Zukunft gefunden oder engagieren sich in vielfältiger Weise ehrenamtlich.
Welche Möglichkeiten es für eine ehrenamtliche Mitarbeit im BRK gibt, davon konnten sich die Besucher am Samstag (28. Mai) auf dem Marktplatz in Haßfurt überzeugen, wo der Festtag anlässlich des 75-jähirgen JRK-Bestehens bei Sonnenschein gefeiert und am Vormittag mit BRK-Kreisgeschäftsführer Dieter Greger eröffnet wurde. Dabei handelte es sich um die zentrale Festveranstaltung auf Bezirksebene, die das JRK Unterfranken in Zusammenarbeit mit dem BRK-Kreisverband Haßberge organisiert hatte.
Auf dem Marktplatz und dem Kirchplatz präsentierte sich das Rote Kreuz mit einer bunten Palette seines Angebots aus den Gemeinschaften. Mehr als ein Dutzend Einsatzfahrzeuge, unzählige Helferinnen und Helfer aus Bereitschaften, Wasserwacht, Jugendrotkreuz sowie der Wohlfahrt- und Sozialarbeit hatten Informationsstände aufgebaut, an denen interessierte Besucher sich über die Arbeit der Hilfsorganisation und des Wohlfahrtsverbandes informieren konnten. Des Weiteren gab es Mitmachangebote vor allem für die Kinder und eine Ausstellung von Fahrzeugen und Ausrüstung in vielfältiger Weise. Das BRK-Mehrgenerationenhaus hatte in sein Café-Bistro „Offener Treff“ eingeladen, wo neben Kaffee und Kuchen auch Kreativangebote für Kinder angeboten wurden.
Als besonderen Gast durften die Verantwortlichen von Bezirks- und Kreisverband den Vizepräsidenten des Bayerischen Roten Kreuzes, Andreas Krahl, aus Murnau begrüßen, der am Morgen mit dem Zug aus dem Oberland angereist war. Der 32 Jahre alte Landtagsabgeordnete (Bündnis 90/Die Grünen) und gelernte Fachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensivpflege engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich beim Roten Kreuz, als Rettungssanitäter im Rettungsdienst ebenso wie in der Breitenausbildung und im Katastrophenschutz. Bei einem Rundgang über den Marktplatz und durchs Mehrgenerationenhaus, zusammen mit BRK-Kreisvorsitzenden Landrat Wilhelm Schneider, BRK-Kreisgeschäftsführer Dieter Greger, BRK-Bezirksgeschäftsführer Harald Erhard sowie Vertretern von JRK, Wasserwacht und Bereitschaften auf Landes-, Bezirks- und Kreisebene, lobte Krahl die Arbeit des Roten Kreuzes im Landkreis Haßberge mit seinem umfangreichen Hilfs- und Dienstleistungsangebot für Jung und Alt.
Das JRK hatte er anlässlich des Jubiläums natürlich besonders im Blick. „Seit 75 Jahren haucht ihr unseren Werten, den sieben Grundsätze unserer weltumspannenden Bewegung, mit eurer Begeisterung und eurem Engagement immer wieder neues Leben ein, holt sie in die Lebenswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen und macht sie fit für die Zukunft, weil ihr wach für gesellschaftliche Veränderungen bleibt“, lobte der Vizepräsident. Er wünschte dem JRK, „dass ihr nicht bleibt, wie ihr seid, sondern auch in den nächsten 75 Jahren mit euren Herausforderungen weiterwachst, so wie ihr es bisher so phantastisch geschafft habt“. Die Rotkreuzler würden die Gesellschaft mit viel Leidenschaft und Anteilnahme jeden Tag ein bisschen besser machen. „Damit gebt ihr bestimmt nicht nur mir Hoffnung.“
Damit das Jugendrotkreuz auch in den nächsten Jahrzehnten bei Kindern und Jugendlichen auf breites Interesse stößt, dafür werden Andreas Wirth, Vorsitzender des JRK Unterfranken, und Elena Krämer, Leiterin des JRK in den Haßbergen, gemeinsam mit ihren Teams engagiert weiterarbeiten. Sie durften zu dem Festtag in Haßfurt unter anderem auch Landesbereitschaftsjugendwart Christoph Piltz, Yarvis Boutin und Kirk Thieme von der JRK-Landesleitung sowie Alexander Kager (Landesleitung der Wasserwachtjugend) und Bezirksbereitschaftsleiter Michael Behringer willkommen heißen. Ebenso weilte eine Delegation des kroatischen Roten Kreuzes aus Zagreb zu Gast.
Von der Leidenschaft, mit der die Rotkreuzler ihr Ehrenamt ausüben, konnten sich an diesem Festtag die Besucher vollends überzeugen; die Ehrenamtlichen beantworteten immer wieder Fragen zu Einsatzfahrzeugen, Aufgaben und ihrer Tätigkeit. Die Bereitschaft Haßfurt 1 stellte ihre Mobile Sanitätswache, einen Mannschaftstransportwagen und die Schnelleinsatzgruppe CBRN(E) vor, während die Bereitschaften Knetzgau und Hofheim mit einem Krankentransportwagen und dem Gerätewagen Sanität 25 angerückt waren und eine Patientenablage aufgebaut hatten, die beispielsweise bei einem Massenanfall von Verletzten zum Einsatz kommt.
Vertreten waren ebenso die Bereitschaft Memmelsdorf mit ihrer SEG Technik und Sicherheit, die Bereitschaft Eltmann mit dem Fachdienst Information und Kommunikation, die Wasserwacht Haßfurt mit Einsatzboot sowie die Wasserwacht-Ortsgruppen Hofheim und Ebern mit einem Informationsstand. Auch die Rettungshundestaffel mit ihren Vierbeinern war sozusagen hautnah mit Besuchern in Kontakt. Vor allem Kinder nutzen die Gelegenheit reichlich, die sanftmütigen Vierbeiner ausgiebig zu streicheln.
Eine Mal- und Bastelecke gefiel den jüngsten Besuchern genau so gut wie das Kinderschminken oder die Notfalldarstellung, bei der echt aussehende Verletzungen an Stirn, Hand oder Bein geschminkt wurden. Bei einer Mitmachstation zeigten Kinder und Jugendliche des JRK und der Bereitschaftsjugend Tipps für die Erste Hilfe und übten gemeinsam mit Besuchern die stabile Seitenlage. An anderer Stelle wurde erklärt, was ein Notfall ist, was der Begriff Katastrophe bedeutet und was man am besten alles in einen Rucksack packt und mitnimmt, wenn man sein Zuhause im Katastrophenfall unvorhergesehen schnell verlassen muss.
An weiteren Infoständen wurde über die Breitenausbildung der Bevölkerung in Erster Hilfe informiert sowie über das Blutspenden. Das Jugendrotkreuz gab an seinem Stand Einblicke in seine Arbeit und bereitete Popcorn und Zuckerwatte zu. Und nicht zuletzt wurde die Hüpfburg in Form eines Rettungswagens von den Kindern den ganzen Tag über in Besitz genommen.
Der ein oder andere hat an diesem Tag vielleicht Lust bekommen, sich das Jugendrotkreuz einmal aus der Nähe anzuschauen und selbst mitzumachen. Wer weitere Informationen möchte oder bei einer Gruppenstunde vorbeischauen will, kann sich an die Servicestelle Ehrenamt (Tel. 09521/9550-228) beim BRK-Kreisverband Haßberge wenden.
Text: Michael Will